Heute geht es in einer weiteren Folge „Wir für immer“ um die Papeterie.

Meine persönliche Erfahrung

Auch zum Thema Papeterie bietet das Internet zahlreiche Anbieter. Ob Vorlagen zum Downloaden oder in feinster Handarbeit gefertigte Einladungskarten. Das Spektrum ist riesengroß und manchmal kaum überschaubar.

Meine eigenen Save the Date, Einladungskarten und sonstige „Papiersachen“ habe ich bei der lieben Katja Haas von Papier-Liebe machen lassen. Sie hat bis vor Kurzem in Tirol gewohnt und so war es für mich einfach mit ihr zusammen vor Ort ein Konzept zu entwickeln. Für mich war auch der persönliche Austausch unglaublich wichtig. Bei unserem ersten Treffen in ihrem Büro konnte ich verschiedenste Papiersorten angreifen, Motive begutachten und mir so meine ganz eigene Papeterie zusammenstellen. Bei Katja ist ALLES möglich und durch ihre fröhliche und offene Art macht es unglaublich Spaß selbst kreativ zu werden.

Außerdem hat Katja auch die Papeterie für unser Styled Shoot auf Schloss Prösels produziert und WOW, ich war hin und weg.

Das Interview mit Katja Haas von Papier-Liebe

Für euch habe ich mit ihr ein kleines Interview geführt, in dem wir über die Papeterie im Allgemeinen, ihrem Werdegang und der Hochzeitspapeterie im Speziellen sprechen.

Danke liebe Katja für deine Zeit und danke für die wundervolle Beratung und Ausführung bei unserer Papeterie <3

1. Welche Trends gibt es in der Hochzeitspapeterie für 2017?

Handschrift, Kalligrafie und Hand-Lettering finden sich zu meiner Freude auch heuer ganz klar wieder bei den Hochzeitspapeterien und auch Pastell-Töne liegen nach wie vor im Trend. Hier und da vielleicht sogar mit einem kräftigen Farbton kombiniert, kann es der Papeterie einen tollen Look verpassen. „Boho“ (Bohemien) ist ebenfalls in aller Munde und löst mit seiner Lässigkeit im „Hippie-Style“ – geprägt durch Federn, aufwändig gestalteten Mustern und floralen Designs sowie auch etwas Gold – das Thema „Vintage“ ab. Naturtöne und die Farbe Grün sind nicht nur wegen der Pantone-Farbe 2017 (Greenery) sehr gefragt. So auch Metallic-Töne – speziell Gold, Kupfer und Roségold – liegen voll im Trend, was sich auch prima mit einem Marmor-Look z. B. kombinieren lässt. Noch etwas ungewöhnlich, aber schön, sind auch geometrische Formen.

Generell würde ich sagen, dass sich diese Trend-Themen auch ganz gut untereinander kombinieren lassen. So kann es schon einmal zu einem Stil-Mix kommen. Ich finde es grundsätzlich viel wichtiger, dass die Papeterie zum Brautpaar und deren Hochzeit passt, als exakt in eine „Themen- oder Stil-Schublade“.

Trotz alledem bleibt schlichte, moderne Papeterie mit zeitloser Eleganz sowieso immer ein Thema – dazu können auch gerne mal Streifen, Punkte oder ein Zick-Zack-Muster verwendet werden.

Und für alle, die noch das gewisse Extra suchen, kann ich Envelope-Liner sehr empfehlen. Das sind passende „Innenfutter“ für Umschläge – ein absolutes Highlight und „Must-have“ für eine individuelle Papeterie.

© Forma Photography

2. Wann sollte man mit dem allgemeinen Konzept für die Papeterie beginnen?

Es ist schwer hier einen genauen Zeitpunkt zu nennen, da alle Hochzeiten unterschiedlich geplant werden. Es kann jedoch sehr hilfreich sein, beim Erstgespräch schon eine ungefähre Idee oder Vorstellung der Stilrichtung zu haben. Wenn nicht, ist das auch nicht weiter schlimm. Anhand bestehender Papeterie-Muster und im Gespräch entsteht dann meistens ein kleines Grundkonzept, das dann im Laufe der Zeit weiter ausgebaut werden kann. Ich stelle dazu auch gerne unterschiedliche Fragen, deren Antworten mir dann quasi schon eine Stilrichtung vorgeben.

Die Save-the-Date-Karte bzw. die Einladung ist ja der erste Eindruck den die Gäste von der Hochzeit bekommen. Hier wird quasi zum ersten Mal der Stil der Hochzeit kommuniziert …

3. Wie früh sollte man bei dir persönlich anfragen?

(Lach) Die Leute, die mich kennen, wissen, dass mein Terminkalender immer sehr voll ist, deshalb würde ich ganz spontan mal sagen, je früher desto besser 😉

Es hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit noch für die Hochzeitsvorbereitungen bleiben. Spätestens jedoch 2 Monate, bevor die Save-the-Date oder Einladungskarten ausgeschickt werden sollen. Da wir alle Papeterie-Serien individuell gestalten, müssen diese auch erst mal individuell berechnet werden. Was wiederum heißt, dass es schon mal etwas Zeit braucht, bis wir die einzelnen Papeterie-Bestandteile kalkuliert haben. Deshalb bitten wir diesbezüglich auch immer um etwas Geduld.

© Hartwig Gsaller Photography

4. Wann sollte man die Einladungskarten verschicken?

Ich würde die Einladungen nicht zu früh aussenden – maximal 6 Monate vor dem Termin, jedoch auch nicht zu knapp. Es ist aber auch hier von Hochzeit zu Hochzeit unterschiedlich und hängt ganz davon ab, wie viel Zeit bis zum Hochzeitstermin noch übrig bleibt. Berücksichtigen sollte man in jedem Fall, ob der Termin in eine Ferienzeit oder auf ein verlängertes Wochenende und/oder Feiertag fällt. Je früher man den Termin kommuniziert, umso eher kann man davon ausgehen, dass die eingeladenen Gäste auch den Termin freihalten können. Es stellt sich zudem auch die Frage, ob die Gäste z. B. vom Ausland anreisen (müssen Flüge etc. gebucht werden) oder nicht.

Gibt es eine Save-the-Date-Karte, die vorab schon einmal den Termin der Hochzeit kommuniziert, kann man mit der Einladung ruhig etwas warten.

5. Was ist Letterpress?

Das bereits jahrhundertealte Druckverfahren auf teilweise alten Druckmaschinen macht Papier und Karton zu einem besonderen Erlebnis: Liebevoll und individuell gestaltete Designs werden durch ihre „Prägung“ in das Papier besonders hochwertig und das Gedruckte fühl- und sichtbar gemacht.

Das Letterpress-Druckverfahren (auch Boston-Style genannt) entspricht im Grunde dem traditionellen Buchdruck, der von Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert entwickelt wurde. Die Druckmaschinen haben sich seitdem zwar weiterentwickelt, doch das damalige Drucksystem ist nach wie vor im Einsatz – so haben unsere Maschinen teilweise bereits ein beachtliches Alter.

Während früher das „Einprägen“ des Druckklischees in das Papier möglichst vermieden wurde, ist genau dieser Effekt heute erwünscht. Mit viel Druck wird das eingefärbte Druckklischee in das Papier oder den Karton gepresst und hinterlässt neben dem farbigen Druckbild eine reliefartige Vertiefung.

Letterpress steht für echte Handarbeit. Jede Farbe wird individuell von Hand gemischt. Ist ein Design fertig, wird für jede Farbe ein Film bzw. eine Druckplatte/-Klischee erstellt. Das bedeutet, dass für jede Farbe ein eigener Druckdurchgang notwendig ist. Der gesamte Druckprozess ist daher sehr arbeits- und zeitintensiv.

© photo-kiss

6. Wie bist du selbst zur Hochzeitspapeterie gekommen?

Ich bin seit über 10 Jahren mit meiner Grafik-Agentur „designworks“ selbständig, wo ich immer wieder Einladungen und dergleichen gestaltet habe. Aber im Grunde genommen, habe ich es meinen lieben Freunden Margit und Harry zu verdanken, dass ich beim Thema Hochzeitspapeterie Lunte gerochen habe. Damals durfte ich für ihre Hochzeit die gesamte Papeterie gestalten und es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Es hat mir sehr gefallen, mit meinen Ideen ein solch schönes Ereignis mitgestalten zu dürfen. Und was soll ich sagen, aus einer ersten Papeterie-Serie wurde pure Leidenschaft, die ich dank Hand-Lettering, Kalligrafie und Letterpress in den letzten Jahren noch weiter ausbauen konnte. Dank neuer Trends und Techniken wird es auch weiterhin sehr spannend bleiben.

7. Was fasziniert dich bei der Umsetzung individueller Ideen für die Brautpaare?

Zum einen finde ich es spannend das Brautpaar und deren Geschichte(n) kennen zu lernen. Darauf aufbauend lasse ich dann meiner kreativen Ader freien Lauf. Zum anderen liebe ich es, neue Ideen, Trends & Techniken für die Umsetzung einzusetzen bzw. auch mal auszuprobieren. Jedes Brautpaar hat eine individuelle, auf sich abgestimmte Hochzeit vor sich, das soll sich auch ganz klar in einer individuellen Papeterie widerspiegeln. Das ist in jedem Fall der Grundsatz meiner Arbeit!

© Hartwig Gsaller Photography
© Stephanie Smutny Fotografie

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