Der Beruf des Weddingplaner wird manchmal falsch aufgefasst und oft ist noch nicht klar, was ein Weddingplaner macht. Heute geht es mit meiner Interviewreihe zu “Wir für immer” weiter und ich habe eine liebe Freundin und Kollegin gebeten ein wenig über den Beruf des Weddinplaner zu erzählen.

Ich habe Pamela von Pamela Pizzardo Wedding bei einem Styled Shoot letztes Jahr kennengelernt und wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Mit ihrem Know How als Weddingplaner hilft sie Brautpaaren in Südtirol und darüber hinaus die perfekte Hochzeit zu realisieren und steht dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Bei unserer eigenen Hochzeitsplanung haben wir auf einen Weddinplaner verzichtet. Natürlich wäre es einfacher auf Profis wie Pamela zurückzugreifen, allerdings war es mir wichtig, diese Erfahrung selbst zu machen. Mit zwei Jahren Vorlaufzeit und den zahlreichen professionellen Dienstleistern an meiner Seite, war es bis jetzt eine überaus angenehme und stressfreie Planung. Ich werde euch natürlich hier auf dem Laufenden halten, wie die weitere Vorbereitungszeit verläuft.

Pamela hat mir ein paar Fragen beantwortet und ich danke ihr für ihre Offenheit und freue mich auf all die schönen gemeinsamen Projekte, die wir in Zukunft noch bestreiten werden.

Weddinplaner

Dein Werdegang – kurze Beschreibung von dir

Kurz zu meiner Person, ich bin 30 Jahre alt, komme aus Meran und bin Mutter einer 2-jährigen Tochter. Nach meinem Abitur habe ich einen 2-jährigen Lehrgang für diplomierte Fachkraft im Hotel und Tourismusmanagement besucht, bei dem ich entschieden habe, dass ich früher oder später in der Organisation arbeiten möchte. Ich habe meine Leidenschaft für Hochzeiten bereits im Kleinkindalter für mich entdeckt. Meine Großmutter musste mit mir in fast ganz Südtirol Kapellen und Kirchen abklappern, um jene zu finden, welche die meisten Treppen hatte, damit ich mir vorstellen konnte, wie ich eines Tages meine meterlange Schleppe in Szene setzen könnte.  Es stand für mich eigentlich schon relativ früh fest, dass ich in meinem Leben etwas mit Hochzeiten machen möchte. Irgendwann habe ich dann den Mut gefunden meine Leidenschaft zum Beruf zu machen und wurde Weddingplaner.

©Foto Atelier Haller

Was macht den Beruf des Weddingplaner aus? Was sind deine Tätigkeiten?

Mein Wunsch ist es, dass das Brautpaar sowohl ihren Hochzeitstag, als auch die ganze Zeit der Euphorie und Vorbereitung aus tiefsten Herzen, sorgenfrei genießen kann. Die Hochzeit ist ein wundervolles und einzigartiges Erlebnis, daher sollte dieser unvergessliche Tag genau den Stil des Brautpaares widerspiegeln. Jeder Hochzeitswunsch wird für mich zu einer ganz persönlichen Herzensangelegenheit. Ob es nun die Ausarbeitung einer speziellen Themenhochzeit ist, einer romantischen Märchenhochzeit im Schloss, oder einer rustikalen Berghochzeit ist, bei der Spaß und Gelassenheit im Vordergrund stehen, bis hin zur Umsetzung einer unkonventionellen Hochzeit im Wald, für mich ist jede Hochzeit eine individuelle Geschichte, die erzählt wird.

Ich, als Weddingplaner, biete dem Brautpaar entweder eine komplette Hochzeitsplanung oder eine Teilorganisation an. Bei der kompletten Planung wird ein ganz persönliches und individuelles Konzept erstellt, dabei werde ich das Paar liebevoll durch die ganze Zeit der Vorbereitung und am großen Tag begleiten und stets zur Seit stehen. Bei einer Teilorganisation helfe ich dem Brautpaar noch fehlende Details zu organisieren, erstelle einen genauen Ablaufplan oder koordiniere weitere Dienstleister. Gerne stehe ich auf Wunsch nur am Hochzeitstag zur Verfügung, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.

Was hat dich fasziniert in die Hochzeitsbranche einzusteigen?

Ich liebe Geschichten mit Happy End. Und eine Hochzeit ist für mich das Happy End einer wunderbaren und einzigartigen Geschichte und zugleich der Anfang eines ganz neuen Kapitels. Ich liebe diesen magischen Moment, wenn ich dieses Funkeln in den Augen sehe, wenn sich das Brautpaar aus tiefsten Herzen das Ja Wort gibt. Es erfüllt mich, wenn ich andere Menschen glücklich sehe. Ich liebe die Vielfalt und die Individualität der Gestaltung einer jeder Hochzeit. Ich bin gerne kreativ und ich liebe es bis in kleinste Detail zu planen.

Welche Trends kannst du 2017 erkennen?

Themenhochzeiten in entspannter Romantik wie im Boho-, Hippie- oder Vintagestyle haben sich auch für dieses Jahr bewährt. Die Pantone Farbe für das Jahr 2017 ist Greenery. Die Farbe Grün steht für Natürlichkeit, Hoffnung, Lebendigkeit und für einen Neuanfang. Vor allem frische und satte Grüntöne geben in dieser Saison den Ton an. Dazu passt hervorragend eine Deko oder eine Papeterie in Metallic Farben, wie Gold, Silber, Bronze und vor allem Kupfer, ist dieses Jahr der absolute Renner.

Greenery steht für Natur, nach dem Motto: zurück zur Natur, dabei hat sich herausgestellt, dass sich immer mehr Paare für eine naturverbundene Hochzeit entscheiden. Der Trend zeigt eine starke Tendenz zur freien Trauung, auch bei Paaren, die eigentlich kirchlich heiraten könnten. Viele Paare entscheiden sich für eine unkonventionelle Hochzeit, bei der man sich mit einen Trauredner während einer persönlich zugeschnittenen Zeremonie das Ja Wort geben kann. Hier kann jeder extravagante Wunsch berücksichtigt werden. Paare legen sehr viel Wert auf eine ausgefallene Location und auf Individualität. Besonders beliebt sind bei dem diesjährigen Greenery Trend die sogenannte „Forest Wedding“ oder „Wedding in the Woods”. Darunter versteht man eine freie Waldhochzeit, bei der die Trauung im Wald unter freien Himmel stattfindet. Elemente, wie Moos, Holz, Baumrinden, Pinien und Lichterketten sowie naturbelassenes Mobiliar dürfen auf keinen Fall fehlen.

Wer beim Wetter lieber auf Nummer sicher gehen möchte entscheidet sich für eine romantische Scheunenhochzeit. Paare, die sich für ein natürliches und rustikales Ambiente entscheiden, wählen bei der Hochzeitsdekoration Materialien wie, Holz, Leinen, Spitze und Glas. Anstelle von einem glamourösen, perfekt inszenierten Auftritt ist die Partylaune auch eher entspannt und zwanglos. Auch bei der Blumenwahl spiegelt sich dieser Trend wieder. Eukalyptus darf auf keinen Fall fehlen, man findet ihn derzeit in sehr vielem Brautsträuße, es gibt ihn in sehr viele verschieden Größen und Formen und eignet sich hervorragend zur Dekoration der diesjährigen Saison. Auch in der Papeterie wird er als Leitfaden für das gesamte Konzept immer häufiger abgebildet. Bei den Brautsträußen 2017 liegen vor allem auch Beerentöne, wie Violett, Weinrot, Hellrosa bis Pink absolut im Trend.  Bei dem süßen Nachtisch hat sich der Naked Cake-Trend bewährt.

Welchen Tipp kannst du zukünftigen Brautpaaren geben?

Einen Tipp als Weddingplaner, den ich vor allem Brautpaare mitgeben möchte, die sich für eine unkonventionelle Hochzeit, einer Hochzeit unter freien Himmel mitgeben möchte, ist Flexibilität. Natürlich träumt man immer von einer Hochzeit bei strahlenden Sonnenschein, leider ist das nicht immer möglich. Aus diesem Grund sollte man bei der Planung einer Hochzeit immer einen guten Plan B ausgearbeitet haben. Die Schlecht-Wetter-Alternative sollte auf jeden Fall auch gut durchdacht sein. Eine Hochzeit bei Regen oder bei einem plötzlich auftretenden Sommergewitter kann dann durchaus kuschelig und romantisch sein. Ein Zelt, eine Hütte oder Scheune kann hier eine passende Ausweich-Location bieten. Auf jeden Fall sollte man bei einer geplanten Hochzeit im Freien an ein gutes Schuhwerk denken. Bei schlechtem Wetter hingegen darf auf reichlich Decken und Schirme nicht vergessen werden, dann kann gefeiert werden bis in die frühen Morgenstunden.

Wie lange im Voraus sollte man sich bei dir melden?

Im Grunde plant man eine Hochzeit zwischen 12- 6 Monate im Voraus. Dann hängt es natürlich davon ab, ob man eine kirchliche Trauung wünscht oder sich nur im Standesamt das Ja Wort gibt. Sehr gefragte Locations muss man oft sogar schon ein bis zwei Jahre im Voraus buchen. Wer sich kirchlich trauen möchte, sollte sich lieber frühzeitig entscheiden. Da sehr viele Paare an einem Samstag heiraten möchten, sind die Termine meist schon recht früh ausgebucht.  Natürlich spielt es auch eine wichtige Rolle, wie aufwendig die Feier sein soll und wie flexibel das Brautpaar ist. Eine Themenhochzeitit sollte rechtzeitig geplant und ausgearbeitet werden, damit am Ende das Gesamtkonzept stimmig ist. Grundsätzlich gilt: Besser dem Stress keine Chance zu geben und sich lieber sich mehr Zeit für eine gründliche Planung zu nehmen, dann gibt es auch keine bösen Überraschungen am großen Tag.

Macht es Sinn eine Tagesbegleitung zu buchen? Welche Vorteile bringt das mit sich?

Es gibt Brautpaare, welche Ihre Hochzeit gerne selber planen möchten und auch gerne selbst anpacken, aber trotzdem den großen Tag sorgefrei genießen möchten. Oft übernehmen dann Freunde oder Verwandte die Rolle des Koordinators während der Hochzeit.  Damit aber auch Freunde und Verwandte diesen einzigartigen Tag zusammen mit dem Brautpaar genießen können, finde ich es sehr wohl von Vorteil, wenn man eine Tagesbegleitung bei einem Weddingplaner bucht. Das Brautpaar ist einfach entspannter, wenn es weiß, dass ein Koordinator für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Auf dieser Weise kann sich das Brautpaar voll und ganz auf das Fest und auf die Gäste konzentrieren und das sorgt bei jeder Hochzeit sofort für eine bessere Stimmung.

Geht der Zeitplan eines Hochzeitstages von dir aus? Oder schlägt das Brautpaar dies vor?

Als Weddingplaner, erstelle ich zusammen mit dem Brautpaar im Vorfeld einen detaillierten Zeitplan für den Hochzeitstag. Dabei versuche ich alle Wünsche des Brautpaares zu berücksichtigen. Es liegt mir nämlich vor allem am Herzen, dass sich das Brautpaar an diesen Tag wohl fühlt. Am großen Tag möchte ich, dass das Brautpaar diesen mit allen Sinnen genießen kann. Meine Aufgabe ist es dann, den ausgemachten Zeitplan stets fest im Blick zu halten und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen, ohne dass das Brautpaar oder die Gäste dadurch gestört werden.

Muss man bereits konkrete Vorstellungen von Farbe und Thema haben, bevor man sich mit dir zusammensetzt?

Überhaupt nicht! Es gibt Paare, die bereits ganz konkrete Vorstellungen haben und Paare, die sich gerne inspirieren lassen. Manche Paare haben schon einige Ansatzpunkte und möchten ein passendes Konzept geschürt bekommen. Daher ist mir das kostenlose Erstgespräch mit dem zukünftigen Brautpaar besonders wichtig. Bei dieser Gelegenheit lerne ich das Paar besser kennen, erfahre mehr über Ihre Wünsche und Vorstellungen und über das zur Verfügung stehende Budget. Demnach versuche ich gemeinsam mit dem Brautpaar einen Leitfaden zu finden und erstelle somit ein persönliches Konzept, welches ganz individuell auf das Brautpaar zugeschnitten wird.

Was war bisher deine verrückteste und einprägsamste Hochzeit, die du begleiten durftest?

Für mich ist jede Hochzeit eine einzigartige Geschichte, die für sich spricht. Die einprägsamste Hochzeit die ich je gesehen habe, habe ich nicht selbst begleitet, sie wird mir aber immer in Erinnerung bleiben: Eine Hochzeit in den Grand Canyons bei Sonnenuntergang. Die Kombination aus dieser spektakulären Naturkulisse, dem innigen und romantischen Moment der Zeremonie und dem abendlichen Lichteinfall war unbeschreiblich schön. Ich glaube ich würde keine passenden Worte finden, um diesen Moment zu beschreiben.

Josef Mountaín Resort im Ski & Wandergebiet Meran 2000
Josef Mountaín Resort im Ski & Wandergebiet Meran 2000

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Pamela Pizzardo Wedding: https://pamelapizzardo.com

Fotos: © Andrea Fichtel Photography / Pamela Pizzardo Wedding / Haller Sigrid – Foto Atelier Haller

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