Geschichte der Hochzeitsfotografie

Die Geschichte der Hochzeitsfotografie ist eng verknüpft mit den Ursprüngen der Fotografie selbst. Diesen Ursprung findet man in der Erfindung dieser Technik durch

Joseph Nicéphore Niépce
Heliographie von 1826/27. Kabinett – Foto 10,5 x 15,2 von Felix Nadar

Joseph Nicéphore Niépce 1826. Frühe Hinweise finden sich viele. Das älteste bekannte Hochzeitsfoto stammt aus dem Jahr 1840 und stellt die Hochzeit von Prince Albert und Queen Victoria dar. Allerdings war es in den Anfängen alles andere als selbstverständlich, bei einer Hochzeit einen Fotografen zu engagieren. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewann der Brauch langsam an Popularität, im Verlauf der Hochzeit für Fotos Modell zu stehen. Davor war es üblich vor oder nach der Hochzeit in den besten Kleidern und Anzügen Erinnerungsfotos anfertigen zu lassen. In den späten 1860er Jahren wurde es zunehmend Brauch, dass das Brautpaar während der Hochzeit für Fotos posierte, manchmal auch für einen eigens dafür engagierten Fotografen.

Die Technik der Fotografie der damaligen Zeit ist mit der von heute kaum zu vergleichen. Sperriges Equipment und lange Vorbereitungszeiten, sowie Probleme mit der Belichtung ließen die Hochzeitsfotografie bis in das späte 19. Jahrhundert eine Angelegenheit für Fotostudios sein. Ein realitätsnahes Ablichten der Ereignisse einer Hochzeit war nicht – oder kaum – möglich. Mit den Entwicklungen in der Technik der Fotografie, änderte sich dieser Umstand nach und nach, doch lange Zeit hielt sich der Brauch, dass Hochzeitspaare für ein einzelnes Hochzeitsporträt Modell

Hochzeit von Alfred Freiherr von Waldstätten und Hertha Freiin Putz von Rolsberg am 20.10.1900
Hochzeit von Alfred Freiherr von Waldstätten und Hertha Freiin Putz von Rolsberg am 20.10.1900, u. a. mit Familienmitgliedern der Mayerhoffer von Vedropolje, Freiherren Fröhlich von Fröhlichstal, Freiherren Putz von Rolsberg, Freiherren von Waldstätten, Freiherren Lenk von Wolfsberg, Grafen Wassilko von Serecki

standen. In den 1880er Jahren kamen schließlich die Hochzeitsalben in Trend und professionelle Fotografen begannen damit, die Hochzeitsparty selbst in den Fotografien miteinzubeziehen. Auch die Hochzeitsgeschenke wurden abfotografiert.

Die Entwicklung der Farbfotografie ließ mit ihrem Einfluss auf die Hochzeitsfotografie – bedingt durch die hohen Kosten – lange Zeit auf sich warten. Die meisten Fotos von Hochzeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden weiterhin in Schwarz-Weiß erstellt. Das Konzept, die Hochzeit als Event auf Fotos festzuhalten, wurde schließlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg gängige Praxis. Dies wurde durch die Einführung der Filmrollentechnologie und der verbesserten Beleuchtung durch die Erfindung der kompakten Blitzlichtbirne möglich. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, dass Fotografen aus eigenem Antrieb auf Hochzeiten auftauchten und die produzierten Bilder später zu verkaufen versuchten. Trotz der technisch bedingten geringen Qualität der Fotografien dieser Zeit, herrschte ein reger Konkurrenzkampf, der die Studiofotografen dazu zwang, ihren Betrieb auf das offene Feld auszuweiten.

Die Notwendigkeit, das sperrige Equipment auf die Events zu bringen, schränkte die Möglichkeiten, das gesamte Event abzufotografieren, stark ein. Viele Der Bilder, die Situationen darstellen wurden nach dem Ereignis nachgestellt. Erst in den 1970er Jahren entwickelte sich der moderne Ansatz der Hochzeitsfotografie, wie er heute üblich ist, der den Tag in allen möglichen Bereichen dokumentieren soll.

 Hochzeitsfotografie heute – und was man beachten muss!

VM20Die Hochzeitsbranche – und somit auch die Hochzeitsfotografie – hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Es geht sehr stark um das Ästhetische einer Hochzeit und um die Harmonie zwischen den einzelnen Details.

Als Hochzeitsfotograf wird man heutzutage fast ausschließlich für Ganztagsreportagen gebucht. Die Kunden wünschen sich eine fotografische Begleitung, die beim Herrichten morgens, dem sogenannten “Getting Ready” über die kirchliche Trauung, dem Aperitiv und dem Essen bis zur Party nachts geht. Es ist aber natürlich auch möglich Fotografen nur für einen bestimmten Zeitraum zu buchen, etwa nur für 1-2 Stunden.

Vieler der Hochzeitspaare bestätigen aber, dass ein solcher Hochzeitstag viel zu schnell vergeht und zahlreiche Details gar nicht bemerkt werden. Die Fotografen sind dazu da, diese Details festzuhalten und dem Brautpaar den Tag so gut wie möglich fotografisch in Erinnerung zu halten.

Der “Richtige”

Das Angebot an Fotografen, die Hochzeiten fotografieren ist enorm und eine Wahl fällt daher meist schwer. Den „Richtigen“ Toskanazu finden hat einerseits mit dem Budget, aber auch mit dem persönlichen Geschmack zu tun.

Wer sich also auf die Suche nach einem Fotografen macht, kann die unzähligen Webseiten zu dieser Thematik durchforsten und sich für einen Stil entscheiden. Das kann mitunter sehr lange dauern und auch kräftezehrend sein. Man sollte allerdings nicht aus den Augen verlieren, dass die Hochzeitsfotos eines jener Elemente ist, die einem von diesem besonderen Tag bleiben und die man eines Tages seinen Enkeln zeigen wird. Es ist daher wirklich wichtig, dass der Fotograf und dessen Stil zu einem passen.

Der wohl populärste Stil ist momentan der „Vintage-Stil“. Dabei handelt es sich um weiche Bilder mit sanften Farben, wenig Tiefenschärfe und meist ohne Blitz.

Im Gegensatz dazu gibt es Fotografen, deren Fotos sich durch gesättigte, hochkontrastierte und starke Farben auszeichnen.

Berglsteiner SeeDer Preis

 

So wie sich der Stil über die letzten Jahre verändert hat, hat sich auch der Preis und die Wertschätzung geändert. Das Spektrum ist differenzierter als jemals zuvor und die Preisspanne reicht von wenig bis „ist da eine Null zu viel?“.

Der “Tagessatz” eines Fotografen beinhaltet in den allermeisten Fällen die digitale (oder analoge) Bearbeitung der Bilder und die Auslieferung, sowie anderweitige Dienstleistungen, wie die Gestaltung von Hochzeitsalben, Fotos für die Gäste usw. Vorsicht bei “zu guten” Angeboten. Weicht der Tagessatz eines Fotografen stark von denen der Konkurrenz ab, so sind diese Dienstleistungen eventuell nicht inkludiert.

Hochzeitsfotografen findet man an den verschiedensten Ecken: über Google im Internet, auf FB, über Hochzeitsblogs, Hochzeitsmagazinen und Hochzeitsmessen. Hier gilt es Ruhe und Geduld zu bewahren und dann wird der Richtige auch gefunden.

Das Vorgespräch

Das Vorgespräch ist wichtig. Sehr wichtig. Es dient zum gegenseitigen Kennenlernen und um die grobe Planung des Tages zu besprechen. Besteht das Interesse für ein Verlobungsshooting, lohnt sich der Auftrag an den Lieblingsfotografen: Der Stil kann auf den eigenen Fotos nochmal begutachtet werden, und der Fotograf lernt das Brautpaar kennen, lernt seine Vorlieben und Abneigungen kennen und bereitet sich so optimal auf den Hochzeitstag vor. Viele Brautpaare sind am Hochzeitstag sehr aufgeregt und es fällt ihnen schwer, sich vor der Kamera zu entspannen. Hier ist es von Vorteil wenn man bereits einmal mit dem Fotografen zusammengearbeitet hat.

Kurz vor der Hochzeit muss der Fotograf noch mit dem genauen Ablauf der Hochzeit gefüttert werden, damit dieser vollkommen unabhängig arbeiten kann und während der Feierlichkeiten nicht auffällt, aber besonders damit er während der standesamtlichen Trauung nicht wie ein Weinfass vor der Kirche steht.

Die meisten Hochzeitsfotografen werden bereits eine halbe bis ganz Stunde vor dem vereinbarten Termin am Treffpunkt sein, um die Location zu begutachten und geeignete Plätze für das Pärchenshooting zu finden.

So wie vom Paar gewünscht, wir der Hochzeitsfotograf bereits beim sogenannten „Getting Ready“ dabei sein oder erst bei der Trauung. Man sollte bereits im Vorfeld mit den Gästen klären, dass ein Fotograf engagiert wurde, damit auch das Arbeiten für den Fotografen etwas erleichtert wird. Es gibt nichts Schlimmeres als einen Gast mit einer Wegwerfkamera, der sich beim Ringtausch vor den Fotografen stellt.

Das Gruppenfoto

Auch das klassische Gruppenfoto sollte mit dem Fotografen besprochen werden. Soll es wirklich ein Foto mit ALLEN Gästen sein, oder doch nur mit ausgewählten und verschiedenen Gruppen?

Das Brautpaar sollte den Trauzeugen oder die Trauzeugin damit beauftragen jene Verwandte und Freunde, die auf dem Fotos ein sollen, zusammenzutrommeln, damit die Gruppenfotos reibungslos ablaufen können.

TirolDie Pärchenfotos

Für die Pärchenfotos sollte sich das Brautpaar mindestens eine Stunde Zeit nehmen. Es sind jene Fotos, die jahrzehntelang auf dem Kaminsims stehen und tagtäglich an der Wand hängend zu sehen sind. Der Fotograf weiß wie er das Brautpaar in Szene setzt und wo sie zu positionieren sind. Er kennt das Licht und weiß wie das Bild am besten aussieht. Vertrauen ist hier wichtig!!! Ein guter Fotograf weiß, was er tut!

Sollte es nicht möglich sein bei Sonnenuntergang die Pärchenfotos zu machen, so sollte man dennoch 10 Minuten einplanen um ein oder zwei Fotos in dieser Lichtsituation mit dem Fotografen zu machen. Das weiche sanfte Licht, das mit dem Sonnenuntergang einhergeht ist einmalig und zaubert eine großartige Atmosphäre. Es lohnt sich also!