Warum wir in weiß heiraten

Claudia_Dominik_WEB (17 von 332)-1Die Tradition des weißen Brautkleides wird üblicherweise Queen Vitoria zugeschrieben, die bei ihrer Hochzeit mit Prinz Albert ein solches trug. Vor dieser Zeit war es in königlichen Hochzeiten für die Bräute nicht unbedingt verbreitet, ein weißes Brautkleid zu tragen. Stattdessen fiel die Wahl oftmals auf schwere Brokatkleider, bestickt mit weißen und silbernen Verzierungen. Vor allem in Westeuropa war die Farbe Rot für die Wahl des Hochzeitskleides weit verbreitet. Auf europäischen und amerikanischen Hochzeiten fanden sich eine Fülle an Farben, die keiner speziellen Regel folgten. Nach der Hochzeit von Queen Victoria, änderte sich dies schlagartig und der Brauch in weiß zu heiraten war geboren.

Die Praxis wurde mit dem Aufkommen der Hochzeitsetiquette schließlich zur Tradition. Das weiße Brautkleid wurde zum Symbol für Status und trug den Beiklang von „Unschuldigkeit und Unverdorbenheit“. Der Brautschleier fügt sich in dieses Bild mit ein und symbolisiert die Bescheidenheit und Höflichkeit der Braut.

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Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts war das weiße Brautkleid die vorwiegende Wahl für Adelshochzeiten auf beiden Seiten des Atlantiks. Der Trend schwappte schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf Hochzeiten der Mittelklasse über. Mit steigendem Wohlstand im 20. Jahrhundert wuchs auch die Tradition, dass das Brautkleid auch nur ein einziges Mal getragen wird, nämlich bei der Hochzeit.

Die Wahl des Brautkleids

Die goldene Regel bei der Wahl des richtigen Brautkleids heißt: Anprobieren! Die zukünftige Braut, die ihr Brautkleid nach ihrem Vorbild richtet (Die Cousine hat bei ihrer Hochzeit sooo toll ausgesehen), wird bitter enttäuscht sein, wenn sie in dasselbe Kleid schlüpft. Ob ein Kleid zu einem passt hängt von sehr vielen Faktoren ab, die in einer individuellen Beratung herausgefunden werden müssen. Eine Erste Einschätzung über die Art des Kleides, das zu einem passen könnte, liefert folgende Eckpunkte.

Formen

Bei Brautkleidern unterscheidet man verschiedene Formen, die auf die jeweilige Statur der Braut angepasst sind. Die Wahl der richtigen Form ist die Grundvoraussetzung um bestimmte Stilvorgaben zu erfüllen.

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A-Form: Die A-Form, wird umgangssprachlich auch Birnenform genannt. Sie entspricht breiteren Hüften und schmalen Schultern. Das entsprechende Brautkleid betont das Dekolleté und die breiten Hüften werden durch einen ausgestellten Rock kaschiert.

X-Form: Von der X-Form – oder auch Sanduhrform – spricht mein bei schmaler Taille und breitem Oberkörper und Hüften. Das entsprechende Kleid entspricht der sogenannten Fischschwanzoptik, bei der das Kleid eng dem Körper anliegt und vom Knie abwärts breiter wird.

O-Form: Der Apfeltyp entspricht einer üppigen Körpermitte mit großer Oberweite und breiter Hüfte und wenig Taille. Auch dieses Kleid betont das Dekolleté und besitzt einen fließenden Rock zur Kaschierung der Hüfte.

V-Form: Die V-Form entspricht breiten Schultern. Die Wahl des Kleides ist entweder kurz, oder mit ausgestelltem Rock

Als weitere Formen sind die XXS-Form (kleine, zierliche Frauen) und die XXL-Form zu nennen, bei denen die Betonung der Elemente im Individualfall entschieden wird.

Schnitte

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Nach der Feststellung der eigenen Körperstatur folgt die Wahl des passenden Schnitts.

Für die standesamtliche Hochzeit empfiehlt sich ein Kostüm oder Hosenanzug. Das Material der Elemente (Jacke, Hose/Rock) sollte aus demselben Material sein. Je nach Statur ist der Schnitt der Jacke tailliert oder gerade.

Die A-Linie ist oben eng anliegend und figurbetonend und unten ausgestellt. Die Umrisse erinnern, wie der Name richtig vermuten lässt, an ein A. Dieser Schnitt eignet sich für die XXS-Form, genauso wie für die A-Form oder für schwangere Bräute.

Das Empire-Kleid erkennt man an der hohen Taillennaht, die horizontal über den Oberkörper verläuft. Von der Teile abwärts fließt das Kleid, breiter werdend in Richtung Boden. Dieser Schnitt ist für fast alle Staturen geeignet.

Auch der Babydoll-Schnitt hat eine hohe Taillennaht und endet im Bereich des Knies. Unterhalb der Taille fällt das Kleid A-Linienförmig außeinander. Dieser Schnitt ist für Bräute mit jugendlichem Erscheinungsbild ideal und betont weibliche Kurven. Auch für die XXS-Statur kann dieser Schnitt die richtige Wahl sein.

Der Duchesse-Schnitt hat ein korsagenförmiges Oberteil und einen langen und weiten, schwingenden Rock. Der Schnitt ist für die X-Form wie geschaffen, kann aber auch für die A-Form vorteilhaft sein.

Das Etui-Kleid eignet sich schlanke und kleine Bräute. Es ist eng anliegend und figurbetont und fällt von den der Taille gerade nach unten.

Der Meerjungfrauen-Schnitt ist für große Bräute mit geringer Oberweite geeignet. Es handelt sich um einen recht schmalen Schnitt, der unterhalb des Knies auseinanderläuft.

Trompete wird der Schnitt genannt, der der von der Brust bis zur Hüfte eng geschnitten ist und etwa ab der Mitte des Oberschenkels leicht ausgestellt wird. Der Schnitt eignet sich für große, schmale Bräute mit großer Oberweite.

Workshop Carmen & Ingo

Und dann?

Ist der Schnitt gewählt, kann man sich auf die anderen Elemente des Kleides konzentrieren. Wie soll der Halsausschnitt gestaltet sein? Rückenfrei oder Kragen? Hochgeschnitten oder transparent? Asymmetrisch oder rund? Welche Länge sollen die Ärmel haben? Und wie steht es mit der Schleppe?

Alle diese Punkte können – und müssen – ausprobiert werden. Die Wahl des Brautkleids ist üblicherweise eine Beschäftigung, die Braut und Brautjungfern über Tage und Wochen hinweg beschäftigen kann.